Der 15. Juli 2021 war für die Weißenfelser Basketballer ein besonderes Datum! Der von Insidern als „Vater des Weißenfelser Basketballs“ bezeichnete Horst Müller hatte Geburtstag und wurde 85 Jahre. Nun hat er uns kurz darauf für immer verlassen. Wir erinnern in einem kurzen Beitrag an sein Schaffen und seine Verdienste rund um den Basketball in Weißenfels.

Mit Fug und Recht kann man sagen, dass er den Grundstein der heutigen Basketball- Euphorie in Weißenfels bereits in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gelegt hat.

Im September 1958 begann das heutige Ehrenmitglied des SSV Einheit Weißenfels mit dem Aufbau einer Jugendmannschaft am heutigen Goethe-Gymnasium in Weißenfels. Mit viel Enthusiasmus und sportlichem Ehrgeiz hielt er erste Trainingsstunden ab und gründete schließlich im selben Monat die Abteilung Basketball.

Bereits vier Jahre später, also 1962, konnte unter seiner Regie als Trainer erstmals der Bezirksmeistertitel errungen werden und damit erlangte man als damalige BSG Einheit Weißenfels gleichzeitig die Spielberechtigung für die zweithöchste Spielklasse in der DDR, die Landesliga.

Horst Müller durchlebte mit seinen Mannschaften dann sportliche Höhen und Tiefen, aber nachdem sich ein konstanter Spielerstamm im Männerbereich gebildet hatte stieg Einheit Weißenfels 1972 wieder in die Landesliga auf und konnte sieben Jahre hindurch die Zugehörigkeit zu dieser Spielklasse sichern.

Parallel dazu forcierte Horst Müller mit Unterstützung von Dirk Weniger die Nachwuchsarbeit. Als Übungsleiter führten sie auch junge Weißenfelser Basketballer zu sportlichen Erfolgen. Im Jahr 1966 gelang dabei u.a. das bis dahin beste Ergebnis im Nachwuchsbereich, als die damalige A- Jugend den vierten Platz in der DDR- Meisterschaft belegte.

Mit dem Einzug der Basketballer in ihre neue Trainings- und Wettkampfstätte, die Sporthalle West, im Jahr 1977, übergab Horst Müller die I. Herrenmannschaft an Dirk Weniger. Fortan betreute er als Übungsleiter die II. Herrenmannschaft und die A- Jugend und schuf so die Voraussetzungen für eine kontinuierliche Aufbauarbeit für die Oberliga- Mannschaft des Vereins, die nach der politischen Wende als SSV Einheit hagebau Weißenfels zunächst in der Regionalliga, dann in der 2. Bundesliga und schließlich im Oberhaus des DBB für Furore sorgte.

Am Erfolg des Weißenfelser Spitzen- Basketballs in den letzten 30 Jahren hatte Horst Müller sicherlich keinen Anteil, aber ihm ist es letztlich zu verdanken, dass heute in Deutschland über Basketball in Weißenfels gesprochen wird, weil er indirekt den Grundstein dazu legte.

Wir möchten den Angehörigen unser aufrichtiges Beileid aussprechen und werden Horst Müller auch als Zuschauer an der Seitenlinie im Schloßgarten schmerzlich vermissen!

Bildrechte: Mitteldeutsche Zeitung


Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 17.08.2021 um 11:55 von: (Aktueller Stand vom 15.03.2022 um 09:54)
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